LICHT UND GESUNDHEIT
Licht ist bei jeder Baumaßnahme einer der wesentlichen Gestaltungsfaktoren für Architektur und Raumqualität. Deshalb sollten Sie bei der lichttechnischen Ausstattung Ihres Objektes keine Kompromisse eingehen, denn es geht nicht nur um einen authentischen Auftritt in Ihrer Immobilie mit einer modernen, energieeffizienten Beleuchtung, sondern auch um das optimale Licht für ein gesundes Lebens- und Arbeitsumfeld.
Als Sachkundiger für Beleuchtung und aus seiner langjährigen Erfahrung als Inhaber eines traditionsreichen Beleuchtungshauses, das sich seit Generationen überregional mit Lichtdesign und anspruchsvoller Beleuchtungstechnik im privaten wie auch im gewerblichen Bereich befasst, möchte Heinrich Remagen Ihnen nachfolgend einige spezielle Informationen zum Thema Licht und Gesundheit geben.
1. Gutes Licht ist Lebensqualität
Ohne die Sonne gäbe es uns und das Leben auf dieser Erde nicht. Und die Sonne ist bis heute unsere wertvollste Quelle für Gesundheit, Energie und Wohlbefinden. In der Evolution haben wir mit ihrem vollen Lichtspektrum sehen gelernt und an diesem Maßstab muss sich auch gutes künstliches Licht orientieren.
Licht und Schatten der künstlichen Beleuchtung – ein kleiner Wegweiser durch moderne Lichtquellen.
Die nun gut 130 Jahre alte Glühlampe ist, wie die Sonne, ein „Wärmestrahler“ und ihr Licht entspricht daher nahezu perfekt unseren Sehorganen: das auch hier geschlossene Farbspektrum ist dabei in den Rotbereich verschoben und hat einen schwächeren Blauanteil. Das gilt auch für die effektiveren und brillanteren Halogen-Glühlampen. Glühlampen sind immer problemlos dimmbar und die Lichtfarbe wird dabei wärmer, was wir als sehr angenehm empfinden, weil wir es auch vom Sonnenuntergang kennen. Allerdings werden nur ca. 3-5 % der aufgenommenen Energie in Licht umgewandelt.
Anders verhält es sich mit den vor etwa 70 Jahren entwickelten Niederdruck-Gas-Entladungslampen, unseren Leuchtstofflampen, umgangssprachlich oft „Neonröhren“ genannt. Zu diesen gehören auch die Kompakt-Leuchtstofflampen und die „Energiesparlampen“, bei denen dann in jeder einzelnen ein eigenes Vorschaltgerät integriert ist. Leuchtstofflampen wandeln je nach Art und Qualität ca. 15 – 20 % der aufgenommenen Leistung in Licht um, das heißt sie sind bezogen auf die Lichtausbeute oder Energieeffizienz der Glühlampe um das 5 bis 6fache überlegen.
ABER: Es gibt eine Reihe bedeutender Unterschiede, die ihren Einsatz relativieren oder einschränken. So haben sie kein geschlossenes Spektrum, weshalb sie für gehobene Sehaufgaben oder Farbbemusterungen nur eingeschränkt verwendbar sind. Im Gegensatz zu Glühlampen können sie auch nur mit speziellen (und entsprechend teuren) Vorschaltgeräten gedimmt werden, wobei das Licht nicht wärmer wird: sie behalten ihre Lichtfarbe bei. Für den Zündprozess der Gasentladung wird Quecksilber benötigt, das bei Bruch oder nicht fachgerechter Entsorgung nachhaltig unseren Lebensraum belastet. Bei den zunächst stark propagierten Energiesparlampen sind in den integrierten Vorschaltgeräten seltene Erden enthalten, die unter unzumutbaren Bedingungen – fast ausschließlich in China - abgebaut werden; zudem wurden giftige Phenolausdünstungen gemessen (siehe dazu Kapitel 6, Seite 11).
Das größte – und allgemein noch gar nicht bekannte – Problem der Leuchtstofflampen und Energiesparlampen ist aber eine in hohem Maße gesundheitsrelevante Gefahr, auf die auch schon leitende Ärzte, z.B. an der Charité, hingewiesen haben: durch die Charakteristik des Strahlenspektrums dieser Entladungslampen mit einem starken Akzent im blauen Bereich kann die abendliche Melatonin-Ausschüttung (das Schlafhormon) gestört werden. Das bringt unsere innere Uhr, den Biorhythmus, aus dem Gleichgewicht.
Dadurch kann es je nach Konstitution neben Schlafmangel oder Schlafstörungen auch zum Ausbruch von Krankheiten oder einem entsprechend schlechteren Verlauf derselben kommen (siehe dazu Kapitel 2 und 3, Seite 5ff).
Mit der LED-Technik (Licht Emittierende Dioden) erleben wir eine regelrechte Revolution in der Licht- und Beleuchtungstechnik. Innerhalb weniger Jahre hat sich eine Technologie, die wir bis dahin nur aus der Signaltechnik und Hintergrundbeleuchtung (Auto, Instrumente) kennen, zur Lichttechnik der Zukunft entwickelt. Mit Lebensdauern von 50.000 Stunden, einer heute schon bis zu 10-fachen Effektivität im Verhältnis zur Glühlampe, hervorragender Farbwiedergabe ohne UV-Anteil, völliger Schaltunempfindlichkeit und erhältlich in allen Farbtönen, hat sie einen unvergleichlichen Siegeszug angetreten. Über den wesentlich geringeren Energieverbrauch amortisieren sich die z.Zt. immer noch deutlich höheren Anschaffungskosten meistens in einem überschaubaren Zeitraum. Durch die technische Weiterentwicklung wird sich dieser Effekt noch deutlich verbessern. Ich gehe davon aus, dass wir in 5 - 10 Jahren bei der Beleuchtung einen LED-Anteil von 80 – 90 % haben werden. Dennoch hat auch die LED-Technik ihre Grenzen.
„Wir stehen vor der Aufgabe, gutes Licht neu zu definieren.“
Wohlbefinden und Leistungsvermögen
Was wir abends vermeiden sollten – sehr helles Licht – ist morgens genau richtig, um gut gelaunt und energiegeladen in den Tag zu starten: durch viel helles Licht am Morgen, besonders mit einem hohen Blauanteil, wird der Melatoninpegel heruntergefahren und die Produktion von Serotonin angeregt. Dies erhöht die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit und versetzt uns in eine positive Stimmung. Gerade in der dunkleren Jahreszeit sollte man sich so viel wie möglich dem Tageslicht aussetzen und an Arbeitsplätzen das Niveau der künstlichen Beleuchtung über den Tag erhöhen.
Mit dem Bestreben, Energie effizienter einzusetzen, um die Umwelt zu schonen, wächst auch unser Verständnis der Bedeutung von Licht für Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Das führt zu einem Umbruch beim Einsatz und der Planung von künstlicher Beleuchtung im privaten und beruflichen Umfeld. Eine Neubewertung und Umorientierung ist die zwingende Folge jüngster Erkenntnisse und der Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen von Licht auf die Psyche und den Organismus des Menschen. Wir stehen vor der Aufgabe, „gutes Licht“ neu zu definieren und nicht nur an allgemeinen quantitativen und qualitativen Kriterien zu messen. Die Erkenntnisse der Schlafforschung, der Lichttherapie und Farblicht-Therapie, der Studien zu circadianer
Beleuchtung und Projekte in der Demenz-Medizin und in Wachkoma-Stationen weisen den Weg zu neuen nutzerbezogenen Konzepten, die unsere genetischen Dispositionen in die Betrachtung mit einbeziehen.
2. Circadiane Beleuchtung – Steuerung unserer „inneren Uhr“
Der Mensch hat sich, wie fast alle Organismen, mit einem System innerer Uhren auf den Wechsel von Tag und Nacht eingestellt und den Rhythmus seines Lebens wie auch die biologischen Programme den Zyklen der Außenwelt angepasst. Die mit dem Tag-Nacht-Rhythmus synchron laufenden Prozesse nennt man „circadianen Rhythmus“ (lateinisch: circa „ungefähr“, dies „Tag“).
Durch das helle, kühlweiße Zenit-Licht am Morgen wird, gesteuert durch Fotorezeptoren in der unteren Netzhaut des Auges, das Schlafhormon Melatonin unterdrückt und der circadiane Rhythmus durch die Ausschüttung von Cortisol angestoßen. In der Folge wird auch das „Wohlfühlhormon“ Serotonin produziert, das den Menschen energiegeladen und gut gelaunt in den Tag starten lässt. Weil das Licht bestimmt, wie unsere innere Uhr läuft, haben auch die jahreszeitlichen Unterschiede durchaus Einfluss auf unser Wohlbefinden. Mindestens jeder zehnte Deutsche ist deshalb in der dunklen Jahreszeit von „Winterblues“ betroffen, einer temporären depressiven Gemütslage, der sog. SAD (Seasonal Affective Disorder).
„Wir leben zunehmend in biologischer Dunkelheit.“
Problem künstlicher Beleuchtung
In der modernen Welt haben wir in den letzten Jahrzehnten unser Arbeiten und Leben mit Hilfe des künstlichen Lichts anders organisiert, als wir es genetisch in der Evolution gelernt haben. Unsere genetische Disposition, unsere Zellerinnerung, ist auf dem Stand der Steinzeit: der Tag war geprägt von hellem Licht mit bis zu 100.000 Lux im Sommer und selbst um die 3.000 – 20.000 Lux an Wintertagen, in der Nacht herrschte dagegen völlige Dunkelheit. Lagerfeuer, Öllampen, Kerzen spendeten nicht mehr als vielleicht 10 Lux.
Die Erfindung der Glühlampe vor 130 Jahren und der Gasentladungslampe vor ca. 80 Jahren unterstützte die Industrialisierung und heute arbeiten und leben wir bei etwa 300 bis 500 Lux - am Tag und in der Nacht. Mediziner nennen das „biologische Dunkelheit“. Denn seit dem Jahr 2001 wissen wir, dass unsere innere Uhr, der circadiane Rhythmus, über das Sonnenlicht hormonell gesteuert wird; allerdings bedarf es dazu höherer Beleuchtungsstärken als
wir sie in unseren Wohnungen und an unseren Arbeitsplätzen vorfinden.
Situation in Seniorenheimen
Speziell im Wohnstift ist es vielen Menschen nicht möglich, sich regelmäßig am Morgen außerhalb des Hauses dem Tageslicht auszusetzen. Fehlt dieser Lichtreiz am Morgen, ist am Tag Antriebslosigkeit, mangelnde Energie und oft eine depressive Stimmung die Folge. Abends ist das Einschlafen erschwert, insbesondere fehlt neben dem erholsamen Tiefschlaf auch die nachts durch Wachstumshormone gesteuerte Phase der Zellreparatur.Es ist davon auszugehen (und einige Studien belegen das), dass diese unterbewusste genetische Steuerung des circadianen Rhythmus durch das Licht gerade für Menschen mit Demenz von großer Bedeutung ist.
Pilotprojekt an einem Kölner Seniorenstift
Bei der Aufnahme der Ist-Situation wurde auf dem Tisch des Gemeinschaftsraumes am Mittag eines bedeckten Wintertages eine Beleuchtungsstärke von 35-50 Lux gemessen. Unter diesen Bedingungen kann sich ein ausgeprägter Tag-Nacht-Rhythmus nicht entwickeln, eine energetische Teilnahme am gemeinschaftlichen Leben ist nicht möglich. In der Folge wird sich am Abend keine normale Müdigkeit einstellen, so dass der Schlaf regelmäßig durch Medikation unterstützt werden muss.
Mit einer speziell entwickelten Leuchte wurde in diesem Aufenthaltsraum gleichsam ein „künstlicher Zenit“ installiert, der das natürliche Zenit-Licht eines sonnigen Morgens nachempfindet. Der Lichteinfall von schräg oben ist ideal auf die Fotorezeptoren (Ganglienzellen) im Augenuntergrund ausgerichtet. Die Beleuchtungsstärke liegt ein Mehrfaches über dem Niveau der normalen Raumhelligkeit, in diesem Fall deutlich über 1.000 Lux, je nach Sitzposition und Entfernung sogar bis zu 1.500 Lux.
Diese Lichtwerte beenden morgens sofort den Schlafmodus und regen die Produktion des Aktiv-Hormons Cortisol an. Die Beleuchtung wird nur am Vormittag eingeschaltet, damit der circadiane Rhythmus in Gang kommt.
Um abends die gegen 18 Uhr einsetzende Melatoninproduktion nicht zu stören und den Übergang zu einem erholsamen (Tief-) Schlaf zu fördern, werden das Pflegepersonal und die Bewohner durch geeignete Maßnahmen darin unterstützt, störende Licht-Einwirkungen zu vermeiden - insbesondere zu helles und zu viel blaues Licht.
3. Zu viel blaues Licht ist ungesund
Die große Menge an blauem Licht aus Leuchtstofflampen und LED, aber auch von Handy-, Computer- und TV-Monitoren ist ungesund. Es gibt ein Problem mit unserer modernen Beleuchtung, das noch gar nicht ins allgemeine Bewusstsein gedrungen ist, aber immer größere Bedeutung für unsere Gesundheit erlangt: Wir sind durch die energiesparenden Lichtquellen und die modernen Monitore zunehmend blauem Licht ausgesetzt, das negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat.
In den 1930er Jahren übernahmen die energiesparenden Leuchtstofflampen die Beleuchtung von Industrie- und Büro-Arbeitsplätzen. Sie basieren auf einem Quecksilberdampf-Entladungsprozess, der eine feste blaue Amplitude bei 436 nm (dem sog. „Quecksilberlicht“) erzeugt und sie sind bis heute die vorherrschende Lichtquelle an gewerblichen Arbeitsplätzen. Auch Computer- und Fernsehbildschirme, insbesondere die eleganten Flachbildschirme bzw. TFT-Monitore, strahlen blaues Licht ab, da deren Hintergrundbeleuchtung mit Kaltkathoden-Röhren ebenfalls auf Quecksilberdampf-Entladung basiert.
Selbst die modernen LED-Leuchten und die LED-hinterleuchteten TV-Monitore weisen diesen blauen Spot auf, da sie technisch auf monochrom blauen LEDs aufbauen.
Die zunehmende Belastung mit blauem Licht kann aber, vor allem am Abend, zu einer Störung der hormonellen Steuerung im System der inneren Uhr (circadianer Rhythmus) führen, insbesondere zu Schlafstörungen, mangelnder Erholung und allgemeinem Energieverlust. Zum anderen kann die Bündelung der blauen Strahlung im Auge bei den langen Expositionszeiten, die hier meistens erreicht werden, zur oxydativen Schädigung des Sehzentrums führen (Makuladegeneration). Hilfreich wäre hier ein größerer Anteil von rotem Licht und nahinfraroter Strahlung, die eine regenerative Wirkung auf das Auge haben. Diesen Spektralbereich haben wir bei klassischen und Halogen-Glühlampen und beim Tageslicht. Die Glühlampen will aber der Gesetzgeber möglichst völlig durch Energiesparlampen ersetzen, obwohl die meisten Berufstätigen nicht regelmäßig ans Tageslicht kommen, schon gar nicht in der dunklen Jahreszeit.
Mein Rat:
- Lesen und arbeiten Sie nachmittags und abends möglichst bei Halogenlicht,
um den circadianen Rhythmus zu stützen, insbesondere um die gegen Abend
einsetzende Melatonin-Ausschüttung (Schlaf-Hormon) nicht zu unterbinden,
die auch für nächtliche Zellreparaturen zuständig ist. - Tragen Sie bei intensiver Bildschirmarbeitsplatz-Tätigkeit eine (gelbe) Bildschirm-
arbeits-Brille, die den besonders belastenden Bereich des blauen Lichts von
400-450 nm kompensiert und damit oxidativen Stress vermeidet.
4. Licht-Therapie – ein Thema nicht nur für den Winter
Der Winter ist die sprichwörtlich dunkle Jahreszeit: die Tage sind kurz und die Sonne hat auf ihrem tieferen Umlauf nicht mehr die Kraft, sich gegen Nebel und Wolken durchzusetzen. Immer mehr Menschen leiden in dieser Zeit an einer Lichtmangeldepression, die auch als Winterblues oder Winterdepression bekannt ist und medizinisch als saisonale oder saisonal abhängige Depression (SAD) bezeichnet wird.
Die Zahl der von leichten Auswirkungen Betroffenen wird auf ca. 20 % geschätzt, ausgeprägte Erscheinungen findet man bei etwa 2 – 5 % der Menschen, überwiegend im Alter von über 20 Jahren und mit einem deutlich höheren Frauen-Anteil. Und die Zahl der Betroffenen steigt ständig.
Ursache dieser saisonalen Depression ist vor allem Lichtmangel. In Nord-Russland, Skandinavien und Kanada ist dieses dort deutlich ausgeprägtere Gesundheitsproblem schon immer bekannt, nimmt aber auch in unseren Breiten spürbar zu, vielleicht besonders durch die Überlagerung mit immer stärkeren psychosozialen Problemen unserer modernen Umwelt.
Am Arbeitsplatz oder in unseren Wohnungen befinden wir uns regelmäßig in Licht-Niveaus von 300 – 600 Lux, selten mehr. Ein trüber Wintertag bringt es dagegen auf 3.000 Lux, ein schöner sogar auf mehr als 10.000 Lux. Wenn wir aber auf das helle Licht am Tag verzichten und dann auch noch mit künstlichem Licht die Nacht zum Tage machen (die Wissenschaft spricht von „Biologischer Dunkelheit“), kommt unsere innere Uhr aus dem Rhythmus - ein unverzichtbarer „Taktgeber“, der unseren Wach-Schlaf--Rhythmus über Botenstoffe und Hormone steuert und auch großen Einfluss auf unser Wohlbefinden und alle biologischen Prozesse hat.

„Lichtmangel als Ursache für saisonale Depression.“
Was uns im Winter oft völlig fehlt, sind Aufenthalte im Freien, wo die Helligkeitswerte auch bei schlechtem Wetter die Verhältnisse in Räumen immer noch um ein Vielfaches übersteigen. Ein Spaziergang von mindestens einer halben Stunde täglich oder regelmäßig etwas Sport in der Natur sind deshalb das beste „Heilmittel“.
Aber auch mit (Kunst-)Licht-Therapie kann der circadiane Rhythmus, unsere innere Uhr, wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Allerdings bedarf es dazu gut des 10-Fachen der normalen Beleuchtungswerte und der Beachtung der nachfolgenden Regeln:
1. Ab ca. 2.000 Lux reagieren die Fotorezeptoren (Ganglienzellen) im Auge auf den Lichteinfall, 5.000 - 10.000 Lux sind ideal für die Licht-Therapie.
2. Das Licht sollte möglichst einen hohen Blauanteil haben (kaltweiß >5.000° Kelvin) und von schräg oben einfallen (wie Zenit-Licht 0-50°).
3. Ab 5.000 Lux sollte man sich dem Licht ½ - 1 Stunde aussetzen, ab 10.000 Lux genügt i. d. R. eine Sitzung von 15 - 30 Minuten, je nach Bedarf täglich oder 1 - 3 x wöchentlich.
4. Die Licht-Therapie sollte morgens durchgeführt werden, am besten bis 8 oder 9 Uhr, aber nicht später als 12 Uhr, denn sie senkt, entsprechend dem Morgenlicht in der Natur, die Produktion des Schlafhormons Melatonin und regt die Produktion von Cortisol an, das den Stoffwechsel anstößt und uns auf Tagesbetrieb programmiert.
Licht-Therapie hilft, insbesondere in der dunklen Jahreszeit, die innere Uhr wieder zu takten, was zu einem ausgeglichenen Tag-Nacht-Rhythmus führt und auch die Produktion des „Wohlfühl-Hormons“ Serotonin positiv beeinflusst. Gegen Abend sollte man sich dann keinen hohen Lichtstärken mehr aussetzen, um die ab etwa 18 Uhr einsetzende Melatonin-Produktion, und damit den gesunden Schlaf, nicht zu gefährden.
5. Vitamin D – das „Sonnenhormon“
Durch die Energie der Sonne ist alles Leben auf dieser Erde entstanden. Deshalb möchte ich das Augenmerk auch auf die für uns alle lebensnotwendige Heilkraft des Sonnenlichtes richten.
Vitamin D, heute mehr denn je in aller Munde, kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Während es einerseits unerlässlich ist, sich die teilweise gravierenden negativen Auswirkungen energieeffizienter künstlicher Lichtquellen vor Augen zu führen und in geeigneter Weise darauf zu reagieren, ist das „Sonnenvitamin D“ für unsere Gesundheit vergleichsweise so wichtig wie saubere Luft und reines Wasser.
Viel zu langsam reagiert die Medizin auf die Ergebnisse neuester Studien, die die umfassenden Wirkungen dieses als Steoridhormon klassifizierten Stoffes nachweisen. Nicht nur die allgemein bekannte Wirksamkeit im Calciumkreislauf – etwa gegen Osteoporose und Rachitis -, sondern insbesondere die vielfältigen nicht skelettären Wirkungen des Vitamin D werden immer deutlicher. So verbessert ein guter Vitamin-D-Spiegel im Blut nicht nur die Genexpression von fast 300 Genen, sondern senkt auch das Risiko, an verschiedenen Autoimmunkrankheiten, saisonal bedingter Depression, Typ-2-Diabetes, Schlaganfall, Herzinfarkt, Demenz, Parkinson oder Krebs zu erkranken (Uwe Gröber/Michael F. Holick, Vitamin D – Die Heilkraft des Sonnenvitamins, WVG-Verlag, Stuttgart 2015).
„Die meisten Menschen wissen nichts von ihrem Mangel.“
Fast 90% der Deutschen leiden jedoch an einem Vitamin D-Mangel, die meisten wissen jedoch nichts davon. Denn der Blut-Test (Kosten ca. 30 €) gehört (noch) nicht zum medizinischen Standard und wird von Kassen regelmäßig nicht erstattet. Getestet wird der 25-OH-D-Spiegel im Blut (25-Hydroxy-Vitamin D) in ng/ml (Nanogramm je Milliliter). Ein Wert < 20 ng/ml gilt als ausgeprägter Vitamin-D-Mangel, bei 20-29 ng/ml spricht man von einem moderaten aber therapiebedürftigen Mangel, 30-40 ng/ml werden als ausreichend angesehen, 40-60 ng/ml als erstrebenswerter Blutspiegel.
Vitamin D, das im Grunde ein Hormon ist, wird vom Sonnenlicht (UV-B-Anteil) über die Haut gebildet. Eine ausreichende Versorgung über die Nahrung ist nicht möglich. In unseren Breitengraden (Köln: 50°) reicht der Sonnenstand nur in den Monaten April bis September zur Vitamin-D-Bildung aus, denn dieser muss über 45° sein, also Schatten kürzer als Person. Dabei werden im Körper zwar Depots gebildet, aber obwohl Vitamin D zu den fettlöslichen Vitaminen gehört, kann es nur begrenzt gespeichert werden. Deshalb sinkt unser Vitamin-D-Spiegel ohne „Nachschub“ in jedem Monat um ca. 30% ab, also in zwei Monaten um 50%, in 4 Monaten um 75%. So vermindert sich der im Sommer aufgebaute Wert mit dem Beginn der dunklen Jahreszeit kontinuierlich und der in der Bevölkerung allgemein gesunkene Spiegel ist dann zu Jahresbeginn mitverantwortlich für wahre Epidemien an Erkältungskrankheiten
Glücklicherweise kann Vitamin D gut substituiert werden, was auch zu empfehlen ist. In Deutschland sind die verschreibungspflichtigen Kapseln DEKRISTOL 20.000 (50 Kapseln à 20.000 i.E. [internationale Einheiten]) das Mittel der Wahl. Um den festgestellten Blutwert kurzfristig auf den angestrebten Wert anzuheben, wird von erfahrenen Ärzten die kurzfristige Einnahme von 10.000 i.E. je Skalenpunkt empfohlen.

BEISPIEL: gemessener Wert 13 ng/ml, Zielwert 50 ng/ml erfordert eine Einnahme von 370.000 i.E. (50 – 13 x 10.000). Diese kann man z.B. über knapp 3 Wochen verteilt einnehmen, also 19 Tage lang täglich 1 DEKRISTOL 20.000 – oder an 9 Tagen je 2 x 20.000 i.E. Diese Regel gilt für einen gesunden 70 kg schweren Menschen. Bei höherem Gewicht wird die Dosis proportional erhöht, also bei 90 kg + 30%, bei 140 kg die doppelte Dosis.
Nach diesem Set-Up oder wenn der gemessene Wert schon im angestrebten Bereich liegt, sollte über die dunkle Jahreszeit die Erhaltungsdosis eingenommen werden, das sind täglich etwa 3.000 – 4.000 i.E., bei Übergewichtigen und/oder Rauchern auch 5.000 – 7.000 i.E.
Die Frage lautet: Wie sonnt man sich richtig?
Nun noch einmal zurück zum Sommer: wie sonnt man richtig? Da ja der Sonnenstand von Bedeutung ist, ist die ideale Zeit für ein Sonnenbad zum Vitamin-D-Aufbau über die Haut ab etwa Mitte April bis Mitte September die Mittagszeit. Hier wird ein erforderlicher UV-Index > 3 erreicht. Im Hochsommer hat die UV-Strahlung der Sonne bei uns einen maximalen Anteil von 5% UV-B, und nur dieses bildet die Vorstufe von Vitamin-D in der Haut. Allerdings haben wir uns in den letzten Jahren selbst „ausgeschmiert“: Sonnenschutzfaktoren verhindern insbesondere diesen benötigten UV-B-Anteil. Also sollte man ungeschützt mit möglichst viel entblößter Haut, wenigstens Arme und Beine, ein Sonnenbad nehmen. Je nach Hauttyp sind das 5-10 Minuten (rote, helle Typen), ansonsten 10-15 (Hauttyp II + III) oder auch max. 20 Minuten (südländischer Typ). Dieses Sonnenbad reicht bei jüngeren Menschen regelmäßig aus, um 10.000-20.000 i.E. Vitamin D über die Haut aufzubauen. Als persönlichen Richtwert kann man auch die halbe Erythemzeit annehmen, also die Hälfte der Zeit, in der man ungeschützt eine Hautrötung entwickelt. Zwei bis drei dieser Sonnenbäder je Woche sind mit die beste natürliche Gesundheitsvorsorge! Nach dem Sonnenbad sollte man sich dann natürlich eincremen oder bekleiden, um einen Sonnenbrand zu vermeiden.
Zu beachten ist, dass die Haut mit zunehmendem Alter die Fähigkeit der Vitamin-D-Bildung verliert. Ein 70-Jähriger kann nur mehr 25% des Potenzials aufbauen wie ein 20-Jähriger. Andererseits steigt der UV-B-Anteil im Sonnenlicht mit zunehmender Äquatornähe und geografischer Höhe. Wer also in den Süden fährt oder auf Berge wandert, hat eine entsprechend höhere Dosis UV-B im Sonnenlicht, was natürlich zu kürzeren Besonnungszeiten führt und erhöhten Schutz erfordert. Auch eine regelmäßige Nutzung der Sonnenbank kann bei ausreichendem UV-B-Anteil (dieser sollte 2-3% des UV-Lichtes betragen) fehlende Besonnungsmöglichkeit ersetzen.
Quellen und vertiefende Literatur:
- Vitamin D, Die Heilkraft des Sonnenvitamins, Uwe Gröber/ Michael Holick,
Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 3. überarbeitete und
erweiterte Auflage 2015 - Gesund in sieben Tagen, Erfolge mit der Vitamin-D-Therapie,
Dr. med. Raimund von Helden, Hygeia-Verlag, 12. Auflage 2015
6. Energiesparlampen – die schlechteste Lichtquelle, die es je gab
Ab dem 1. September 2009 ist in Deutschland das Verbot der Standard-Glühlampen umgesetzt worden. Eine starke Industrie-Lobby puschte angesichts von erwarteten Milliarden-Umsätzen die schnelle Ausrottung der Allgebrauchs-Glühlampen gegen alle warnenden und kompetenten Stimmen in Fachhandel, Medizin und der Elite der Lichtplaner und Lichtdesigner. Es wird nicht nur ein großes Stück Beleuchtungs- und Wohnkultur vernichtet, auch die erwiesenen gesundheitlichen Gefahren werden ignoriert.
Argumentiert wird mit der großen Energie-Ersparnis, verbunden mit einer sehr langen Lebensdauer. Es ist inzwischen empirisch erwiesen, dass die am meisten verkauften billigen Energiesparlampen oft noch kürzere Lebensdauern als die nun auslaufenden Glühlampen haben und auch bei weitem nicht die behaupteten Leistungen erreichen. Das Licht-Farb-Spektrum ist im Gegensatz zur Glühlampe mangelhaft. Auch Institute wie ÖKOTEST haben diesen politischen Ansatz heftig kritisiert. Die Entsorgung der (immer!) quecksilberhaltigen Energiesparlampen ist nicht praktikabel geregelt.
Nach nicht gesicherten Angaben werden aus privaten Haushalten z.Zt. nur 10 – 20 % der Leuchtmittel auf dem vorgeschriebenen Weg sonderentsorgt; die meisten landen im Hausmüll und mit ihnen Tonnen hochgiftigen Quecksilbers in der Natur. Außerdem gibt es hier einen aktuellen Systembruch: ohne jeden nachvollziehbaren Grund wurden diese Leuchtmittel von der inzwischen erlassenen Verordnung gegen Quecksilber in elektrischen Geräten ausgenommen!
Leitende Ärzte, z.B. an der Charité, haben auf die mit dem umfänglichen Einsatz der Energiesparlampen verbundenen großen und ernsthaften gesundheitlichen Gefahren hingewiesen: durch die Charakteristik des Strahlungsspektrums dieser Entladungslampen mit einem starken Akzent im blauen Bereich des Lichtspektrums wird die abendliche Melatonin-Ausschüttung gestört und dadurch unsere innere Uhr, der Biorhythmus, aus dem Gleichgewicht gebracht. Bei bestimmter Konstitution können neben Schlafmangel oder Schlafstörungen auch der Ausbruch von Krankheiten oder ein entsprechend schlechterer Verlauf derselben die Folgen sein.
Den Glühlampen wird vorgeworfen, dass sie als Wärmestrahler mit nur 3 – 5 % Effektivität (Anteil des erzeugten sichtbaren Lichts im Verhältnis zur Leistungsaufnahme) „Energiefresser“ und damit abzuschaffen sind. Es ist dagegen zu halten, dass wir es nur mit dem sehr kleinen Bruchteil des Haushaltsstromes am gesamten Energieverbrauch zu tun haben, an dem nun wieder nur ein Teil des kleinen Anteils für Beleuchtung eingespart werden soll. Zum anderen sind gerade Glühlampen als Wärmestrahler unserem Sonnenlicht ähnlich und der nicht mehr sichtbare infrarote Anteil ist wohltuend und gesundheitsfördernd – allemal in unseren Breitengraden kein Problem.
Energiesparlampen dünsten außerdem nach neuen Untersuchungen während des Betriebs Phenole aus (Nervengifte!). Wenn Sie zerbrechen, tritt giftiges Quecksilber in die Umgebung aus. Sie benötigen mehrere Minuten Startzeit bis sie ihre volle Helligkeit erreichen und sie sind standardmäßig nicht dimmbar.
„Mit der Glühbirne stirbt auch ein Stück Wohnkultur.“
Mit der kurzfristigen Ausmusterung der (Halogen-) Glühlampen und damit eines großen Teils unserer Beleuchtungskörper stirbt aber darüber hinaus auch ein Stück Wohnkultur und Lebensqualität. Viele klassische und Designer-Leuchten werden bald nicht mehr bestückt werden können. Millionenfach gibt es stattdessen Probleme mit elektronischen Vorschalt- und Steuer-Geräten.
Als Inhaber und Geschäftsführer eines traditionsreichen Beleuchtungshauses, das sich auch im gewerblichen Bereich überregional mit Lichtdesign und Beleuchtungstechnik befasst, habe ich mich mit unserem Team stets um eine neutrale und sachliche Aufklärung bemüht und den Einsatz von Energiesparlampen nur in sinnbringenden und unbedenklichen Anwendungen (z.B. Außenbeleuchtung, lang brennende Allgemeinbeleuchtung) empfohlen. Aus meiner Sicht ist die gesetzliche Änderung vor dem Hintergrund einer ökologisch nachhaltigen Entwicklung, die alle Argumente und Kosten (z.B. auch Gesundheit und kulturelle Werte) beachtet, schlicht katastrophal.
Eine Alternative und zumindest eine Abmilderung des Dilemmas ist die LED-Technologie, die sich rasant entwickelt und seit 2005 in der Allgemeinbeleuchtung Einzug gehalten hat.
7. LED-Technik – Vorteile und Grenzen
Was steckt eigentlich hinter „LED“ (Kurzform für Licht emittierende Dioden), dieser Technologie, die in den letzten zehn Jahren in einem beispiellosen Siegeszug den Markt erobert hat und die in der Energieeffizienz inzwischen alle anderen Lichttechniken übertrifft?
LED sind bestromte Halbleiterkristalle, die in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts entwickelt wurden
Zu Beginn des neuen Jahrtausends wurden die LED immer leistungsstärker und hielten ab dem Jahr 2005 Einzug in die Allgemeinbeleuchtung.
Zum Vergleich: Man kann beispielsweise eine Halogenglühlampe durch ein LED-Leuchtmittel mit 1/10 Stromverbrauch ersetzen, um die gleiche Lichtmenge zu erhalten.
LED-Technik beeinflusst unsere Gesundheit
Allerdings haben die LED-Technik oder auch Leuchtstofflampen eine Besonderheit, die sie vom Licht der Glühlampe stark unterscheidet. Und das hat Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Weiße LED werden hergestellt, indem blaue LED mit einem Fluoreszenzstoff abgedeckt werden, um weißes Licht zu erzeugen. Hier haben wir also immer ein stark blaulastiges Spektrum; ein langwelliger Rotbereich oder ein infraroter Lichtanteil fehlen jedoch – genau wie bei Leuchtstofflampen.
Glühlampe für einen erholsamen Schlaf
Evolutionsbedingt ist die Steuerung unserer inneren Uhr und auch vieler hormoneller Prozesse jedoch auf die Sonne abgestimmt. Da die Glühlampe, wie die Sonne, ein Wärmestrahler ist und ihr Licht unserer genetischen Disposition entspricht, sollten wir gegen Abend dieser traditionellen Lichtquelle den Vorzug geben.
So können im Privatbereich die hohen blauen Lichtanteile, denen wir in der modernen Beleuchtung ausgesetzt sind, durch den abendlichen Einsatz von Halogenglühlampen kompensiert werden. Das blaue Licht unterdrückt anderenfalls unsere abends stattfindende Melatonin-Ausschüttung und bringt uns systematisch um unseren erholsamen Schlaf und damit auch um die nächtliche Zellreparatur.
8. Elektrosmog – zunehmende Störung von Wohn- und Lebensbereichen
Mit „Elektrosmog“ werden umgangssprachlich alle technisch erzeugten elektrischen und magnetischen Felder sowie alle Funkwellen in unserem Lebensumfeld bezeichnet. Magnetische Felder werden durch elektrischen Strom hervorgerufen, elektrische Felder bilden sich durch elektrische Spannung (also auch und insbesondere, wenn die Verbraucher ausgeschaltet sind).
Man unterscheidet zwischen niederfrequenten Feldern (1 Hertz bis 30 Kilohertz) und hochfrequenten Feldern (30 Kilohertz bis 300 Gigahertz). Im Hochfrequenzbereich, der auch die größeren gesundheitsschädigenden Wirkungen verursacht, spricht man von elektromagnetischen Feldern (EMF) oder elektromagnetischer Strahlung.
Verursacher hochfrequenter Felder sind vor allem schnurlose Telefone (DECT-Standard), Mobilfunk (Handys), Mikrowellenherde (2,45 GHz), Radio-/ Fernseh-Sender sowie Radaranlagen. Die gekoppelten elektromagnetischen Wellen durchdringen unseren Körper und werden durch den spezifischen elektrischen Widerstand sowie magnetische Verluste teilweise in Wärme umgewandelt. Das kann bei kabellosen Telefonen und Handys durch den unmittelbaren Kontakt, z.B. mit dem Kopf oder durch Tragen am Körper, gravierende gesundheitliche Auswirkungen haben. Dazu kommt, dass sich hochfrequente elektromagnetische Felder mit zunehmender Entfernung nur langsam abschwächen.
Der Forscher und Autor Hans Luginger weist zudem auf das Problem der extrem niederfrequenten magnetischen Felder zwischen den zahlenmäßig ständig zunehmenden Funkanlagen hin. Diese Wellen im Frequenzbereich zwischen 0,1 – 10 Hertz wirken zwischen den Sendemasten über das Erdreich und stören die Biologie von Menschen, Tieren und Pflanzen. Grenz- oder Vorsorgewerte existieren in diesem niedrigen Frequenzbereich nicht mehr. Da die athermische Wirkung dieser Strahlung aber im Bereich unserer Gehirnwellen und der Zellkommunikation liegt, können mannigfache Reaktionen die Folge sein: von Schlafstörungen bis zu physischen und psychischen Erschöpfungszu-
ständen oder Erkrankungen.
Außer den elektrischen und magnetischen, bzw. elektromagnetischen Feldern kennt die Quantenphysik das Phänomen der Torsionsfelder. Das sind holografische Informationsfelder, die sich zu allen Körpern und Energieformen ausbilden und auch mit der Ebene des Bewusstseins verbunden sind. Die Radiästhesie und Geomantie schließlich beschäftigen sich mit verschiedenen Formen von Erdstrahlung (Gitternetze, Wasseradern, Erdbrüche, etc.), die ebenfalls Einfluss auf unsere Gesundheit und unser individuelles Energiesystem haben.
Die Möglichkeit einer Entstörung von Räumen oder Grundstücken muss von Fall zu Fall durch einen Fachmann (Elektrobiologe oder spezialisierter Baubiologe) geprüft werden, da zum einen die Sensitivität der Menschen, aber auch die auftretenden energetischen Phänomene sehr unterschiedlich sind. Grundsätzlich gilt, dass elektrische Felder oft mit geeigneten Maßnahmen zu entstören sind; bei magnetischen Feldern gilt es, diese zu entfernen, wenn das nicht möglich ist, ihnen auszuweichen.
ANMERKUNG:
Die folgenden drei Kapitel 9, 10 und 11 vertiefen die hier in Kapitel 8 nur angerissenen Strahlungsarten und sind eher nicht zum lockeren „Durchlesen“ geeignet.
Jedem, der sich etwas tiefer mit den Wirkungen von Strahlen und dem Schutz vor denselben beschäftigen möchte, empfehle ich diese Ausführungen – und ggf. weiterführende Literatur – zum Einstieg in die Thematik, die an Bedeutung sicher noch zunehmen wird.
9. Elektrische und magnetische Wechselfelder
Dieser Beitrag ist die Fortsetzung des Themas „Elektrosmog“ und enthält Hintergrundinformationen und Empfehlungen des Licht-Experten Heinrich Remagen aus Köln, Sachkundiger für Beleuchtung
Bei unserer Stromversorgung haben wir es mit zwei Arten von sog. „Wechselfeldern“ zu tun: elektrischen Wechselfeldern und magnetischen Wechselfeldern.
ELEKTRISCHE WECHSELFELDER
Elektrische Wechselfelder entstehen, wenn sich elektrische Ladungen mit einer bestimmten Frequenz bewegen. So werden in unseren elektrischen Leitungsnetzen bei 230V Wechselspannung die Ladungsträger (freie Elektronen im Kabel) bei einer Frequenz von 50 Hz hin und her bewegt – also 50-mal je Sekunde (1 Hertz/Hz = 1 Schwingung pro Sekunde; 50 Hz = 50 Schwingungen/Sekunde).



Ungeschirmte Leitungen, Kabel und Geräte, die unter Spannung stehen, erzeugen ein elektrisches Wechselfeld, das unseren Schlaf und unser Wohlbefinden stören kann. In der Regel sind alle unsere Installationsleitungen und Verlängerungskabel ungeschirmt.
Beispiel: Die horizontale gelbe Linie im Bild oben soll eine unter Spannung stehende Elektroinstallationsleitung (230 V) in der Wand symbolisieren, die gebogenen Pfeile die Feldlinien des elektrischen Wechselfeldes, die sich in Richtung des Erdpotentials (0 V) krümmen.
DIE BIOLOGISCHEN AUSWIRKUNGEN
- Die Feldlinien des elektrischen Wechselfeldes treten nicht in den Körper ein (im Gegensatz zu magnetischen Feldlinien).
- Sie verursachen (induzieren) im Körper aber durch Mitschwingen der körpereigenen Ladungsträger (von Blutpartikeln bis hin zu den Ionen im Zellstoffwechsel) einen sogenannten „Verschiebungsstrom".
- Diese 50 mal je Sekunde stattfindende Schwingung (Netzfrequenz 50 Hz) stört das im Normalfall ausgeglichene Membranpotential und belastet die Membranpumpen der Zellen.
- Durch das permanent gestörte Membranpotential müssen die Zellen dauerhaft mehr Kraft und Energie aufwenden, um ihre eigentliche Funktion aufrecht zu erhalten. Auf längere Sicht wird die Zelle unter Energiemangel leiden, sich auf Dauer nicht mehr korrekt reproduzieren, ggf. absterben oder sogar entarten. Dies kann zu verschiedensten Krankheitsbildern führen oder beitragen.
Der elektrobiologische Vorsorgewert ist 10 V/m. Diesen Maximalwert empfehlen auch der Bundesverband Elektrosmog, die US-Umweltbehörde EPA (1996) und die Vereinigung kritischer Wissenschaftler weltweit (elektrosensible Menschen reagieren ggf. bereits ab 1 – 5 V/m).
Dagegen haben wir folgende gesetzliche Grenzwerte und Empfehlungen:
„Elektrosmogverordnung“
(26. BImSchV) : 5.000 V/m
WHO, Strahlenschutzkommission, u.a. : 5.000 V/m
DIN/VDE 0848 (für Bevölkerung) : 7.000 V/m
DIN/VDE 0848 (für Arbeitsplatz) : 20.000 V/m
VORSORGE- UND SCHUTZMAßNAHMEN
Elektroinstallationen in den Wänden, Verlängerungskabel und Mehrfachsteckdosen bauen dauerhafte elektrische Wechselfelder auf. Zur Abhilfe kommen in Frage:
- Abgeschirmte Leitungen, Verlängerungskabel und Mehrfachsteckdosen verwenden.
- Großflächige, geerdete Abschirmung der betreffenden Flächen (Wand, Decke, Boden) mit elektrisch leitenden Spezialfarben oder Geweben.
- Einbau eines Feldfreischalters („Netzabkoppler“). Dieser wird von einem Elektriker im Sicherungskasten in den Schaltkreis des Schlafzimmers eingebaut. Er bewirkt, dass das ganze Zimmer spannungsfrei geschaltet wird, wenn der letzte Verbraucher – meistens das Licht – ausgeschaltet wurde. Kosten ca. 80 – 100 Euro zzgl. Montage.
MAGNETISCHE WECHSELFELDER
Immer wenn ein Wechselstrom fließt, d.h. wenn ein Verbraucher in Betrieb ist (Leuchte, elektrisches Gerät), bildet sich ein magnetisches Wechselfeld.
- Das magnetische Wechselfeld umgibt jeden Leiter, in dem ein Wechselstrom fließt, mit geschlossenen, ringförmigen Feldlinien.
- Die Stärke des Feldes ist proportional zum Stromfluss.
- Biologisch aktiv ist immer der Maximalwert!
Das magnetische Wechselfeld wird in Nanotesla (nT) angegeben. Der biologische Vorsorgewert beträgt 25 nT in der Nacht, 50 nT am Tag. Das magnetische Wechselfeld ist NICHT abschirmbar. Bei zu hohen Feldstärken muss entweder die Quelle entfernt werden oder man sollte sich von der Quelle entfernen.
Grenzwertevergleich für magnetische Wechselfelder 50 Hz:
„Elektrosmogverordnung“
(26. BImSchV) : 100.000 nT
WHO, Strahlenschutzkommission : 100.000 nT
DIN/VDE 0848 (für die Bevölkerung) : 400.000 nT
DIN/VDE 0848 (für den Arbeitsplatz) : 5.000.000 nT
Gleichzeitig stuft jedoch die WHO einen Wert von 300 – 400 nT als potenzielles Krebsrisiko für Menschen ein.
Im Gegensatz zum elektrischen Wechselfeld breitet sich das magnetische Wechselfeld ringförmig um die Quelle aus. Die biologische Wirkung besteht darin, dass die kreisförmigen Feldlinien den Körper durchdringen und dort einen Wirbelstrom induzieren.
Leitungen in der Wand oder (Verlängerungs-) Kabel sind hier weniger ein Problem, da sich die entgegengesetzten magnetischen Wechselfelder der parallel geführten Hin- und Rückleiter kompensieren. Hier wirken also hauptsächlich die Stromverbraucher selbst.


DIE QUELLEN MAGNETISCHER WECHSELFELDER
1. Quellen für magnetische Wechselfelder im Haus sind etwa: Sicherungskasten,
Transformatoren, Ladegeräte, elektrische Wecker, Radios, Boxen, etc. Diese Geräte sollten im Schlafzimmer einen Abstand von mindestens 2 m zum Kopf haben! Radiowecker mit eingebautem Trafo in 20 cm Entfernung (neben Kopf): 2.000 nT!
2. Zuleitung über das Dach, wenn die 3 Phasen und der Nullleiter über 4 separate
Drähte geführt werden; denn alle Leitungen bauen magnetische Wechselfelder auf, die sich wegen des Abstandes nicht kompensieren.
3. Hochspannungsleitungen
Je nach Leistung (10/100/220 oder 380 kV) und je nachdem, welche Ströme in diesen
Leitungen fließen, können die einzuhaltenden Sicherheitsabstände zu Wohn- und Lebensbereichen sehr unterschiedlich sein. Hier ist (wie beim Haus mit Dachständer) i.d.R. eine Langzeitmessung erforderlich; denn das maximale Feld bestimmt die biologische Wirkung (!) und das kann zu unterschiedlichsten Zeiten auftreten.
4. Bahnstrom (16,7 Hz)
Stromführend ist hier die Oberleitung, Rückleiter die Schiene. Das magnetische
Wechselfeld bildet sich an beiden Leitern voll aus, da auf Grund des Abstandes keine Kompensation gegeben ist. Dabei kann sich das magnetische Wechselfel der Schiene je nach Bodenbeschaffenheit und/oder Bodenfeuchte sehr weit verschleppen. Das magnetische Wechselfeld des Bahnstroms kann sich durch das Zusammentreffen ungünstiger Faktoren hochschaukeln und nimmt oft nicht einmal linear ab. Es liegt darüber hinaus mit der Frequenz von 16.7 Hz im Bereich des
Membranstoffwechsels der menschlichen Zellen, weshalb besonders oft Probleme mit Bluthochdruck und Blutdruckschwankungen auftreten.
VORSORGE- UND SCHUTZMASSNAHMEN
Magnetische Wechselfelder sind NICHT abschirmbar! Die ringförmigen Feldlinien schließen sich immer, durchdringen unseren Körper und auch Wände.
Die einzigen Möglichkeiten, magnetische Wechselfeldbelastungen zu vermeiden, sind:
• Abschalten der Quelle (kein Strom, kein Magnetfeld)
• Entfernen der Quelle (Erzeuger in hinreichenden Abstand bringen)
• sich selbst von der Quelle entfernen
10. Elektromagnetische Felder
Dieser Beitrag bildet den Abschluss zum Thema „Elektrosmog“ und enthält Hintergrundinformationen und Empfehlungen des Licht-Experten Heinrich Remagen aus Köln, Sachkundiger für Beleuchtung.
Mit den elektromagnetischen Wellen – oder elektromagnetischer Strahlung – befinden wir uns im Bereich der Hochfrequenz (> 30 kHz) und damit der Funkanwendungen.
Ab einer Frequenz von 30 kHz verbinden sich das elektrische und das magnetische Feld und „verkleben“ quasi zu einer elektromagnetischen Welle. Dabei sind die elektrische und die magnetische Welle um 90° versetzt. Die elektromagnetischen Wellen koppeln sich von der Leitung, bzw. der „Antenne“, ab und breiten sich als Energie frei im Raum aus, wenn die mechanische Länge der Antenne mindestens ein Viertel der Wellenlänge beträgt.
Das elektromagnetische Feld folgt ganz anderen Gesetzmäßigkeiten als das elektrische oder magnetische Feld allein betrachtet. Es wird gemessen als Leistungsflussdichte in W/m² (Watt pro Quadratmeter). Der elektrobiologische Vorsorgewert beträgt 0,1 µW/m².


EXKURS: WELLENLÄNGE DES ELEKTROMAGNETISCHEN FELDES
Dieser Wert berechnet sich wie folgt:
λ = c/f = Lichtgeschwindigkeit (300.000 km/sec.)
Frequenz in Hz (x/sec.)
Je höher die Frequenz, desto kleiner die Wellenlänge.
Beispiele:
1 Hz (1 Schwingung pro Sekunde) 300.000 km Wellenlänge
50 Hz (50 S/sec.) 6.000 km Wellenlänge
1 kHz (1.000 S/sec.) 300 km Wellenlänge
1 MHz (1.000.000 S/sec.) 300 m Wellenlänge
1 GHz (1.000.000.000 S/sec.) 30 cm Wellenlänge
Klassische Funkanwendungen beginnen ab ca.150 kHz (Langwellenradio). Hier ist die Wellenlänge 2.000 m, so dass die Antenne eine Länge von 500 m benötigt ( λ/4). Bei Mittelwellensendern sind es noch 75 m Antennenlänge. Hier wird mit gewickelten Ferritantennen gearbeitet.

UKW-Rundfunk arbeitet heute mit 88 – 108 MHz, d.h. einer Wellenlänge von 3,4 – 2,8 m und damit einer Antennenlänge von 85 – 70 cm. Zwischen 900 MHz und 2,4 GHz arbeiten unser Mobilfunknetz, UMTS, schnurlose Telefone und WLAN. In der Zukunft arbeiten diese Dienste im Bereich zwischen 2,5 – 6 GHz („5G-Technologie“) Im Bereich bis 10 GHz arbeitet der Satellitenfunk (Astra usw.) sowie Richtfunk und Radaranlagen. Bei den Wirkungen unterscheiden wir zwischen thermischen und athermischen (biologischen) Effekten.
Permanent steigende W-LAN-Dichte
im öffentlichen Raum
GRAVIERENDE BIOLOGISCHE FOLGEN FÜR DEN MENSCHEN
Die elektromagnetischen Wellen dringen zum Teil in den Körper ein. Sie werden dabei gedämpft, denn der Körper absorbiert einen Teil der Energie und wandelt ihn in Wärme um (thermischer Effekt). Dadurch ändern sich Wellenlänge und Ausbreitungsgeschwindigkeit, so dass ein Teil der Welle den Körper ganz durchdringt und ihn in geänderter Form wieder verlässt. Zu den athermischen Wirkungen, die die gravierenderen biologischen Folgen haben, bedarf es einer kurzen Erläuterung:
Mit der hochfrequenten Schwingung werden auf dem Weg der Modulation niederfrequente Signale und Nachrichten übermittelt. Im Mittelwellenbereich wurde die Amplituden-Modulation (AM-Radio, 1. Abb. unten), im UKW-Bereich die sog. Frequenz-Modulation (FM-Radio, 2. Abb. unten) verwendet. Diese analogen Übertragungsverfahren waren gesundheitlich unbedenklich und riefen keine biologischen / athermischen Effekte hervor. Anders ist das beim Verfahren der Pulsmodulation (3. Abb. unten), das Anfang der 90er Jahre mit der GSM-Mobilfunktechnologie eingeführt wurde.

Amplitudenmodulation Frequenzmodulation Pulsmodulation
Durch Digitalisierung und Komprimierung der Sprache können im Wege der Zerlegung in Pakete bis zu 7 Kanäle auf einer Frequenz arbeiten (ein achter dient der Systemsteuerung). Die Pulsrate beim Mobilfunk ist üblicherweise 217 Hz und biologisch offensichtlich sehr aktiv. Es ergaben sich jedenfalls zahllose bis dahin unbekannte biologische Effekte, die nicht auf die Erwärmung von Körpergewebe zurückzuführen sind. Trotz zahlloser Studien streitet die Mobilfunkindustrie dies bis heute vehement ab.
GESUNDHEITLICHE AUSWIRKUNGEN
Da es keine von der Industrie geförderte Forschungen gibt und die Medizin mit ihren Erkenntnissen hier auch noch ganz am Anfang steht, sind sicher noch längst nicht alle gesundheitlichen Auswirkungen bekannt. Trotzdem werden jetzt die extremen „Mikrowellen“-Bandbreiten weiter ausgebaut.
Im Folgenden nun einige von sehr vielen gesundheitlichen Auswirkungen des gepulsten Mobilfunks – es handelt sich hierbei um biologische oder athermische Effekte:
1. Resonanz
Jeder Teil des menschlichen Körpers kann mit einer elektromagnetischen Welle in Resonanz gehen, d.h. zum Mitschwingen angeregt werden, z.B. Knochen, Organe, Extremitäten und Teile davon (Beine, Arme, Finger,…) Zähne/Zahnersatz, Blutbahnen, Nervenbahnen sowie Fötus und Säugling.
2. Belastungen der Gehirnströme
Diese durch Hochfrequenz verursachten Beeinträchtigungen wurden bereits durch EEG nachgewiesen.
3. Die s.g.„Geldrollenbildung“ im Blut
Die Fließeigenschaften des Blutes und die Sauerstoffversorgung werden schon nach wenigen Sekunden Handy-Telefonat verringert. Damit besteht die Gefahr von „Miniinfarkten“ in feinen Blutgefäßen.

Dunkelfeld-Mikroskope
4. Beeinflussung der Epiphyse
Die Zirbeldrüse (Epiphyse) produziert das extrem wichtige Hormon Melatonin. Sie steuert damit den Wach- Schlafrhythmus und maßgeblich das Funktionieren des Immunsystems.
Die Zirbeldrüse wird über die Augen vom Tag-Nacht-Rhythmus gesteuert, aber von künstlichen elektromagnetischen Feldern nachhaltig irritiert. Damit ist
insbesondere auch die Steuerung unserer inneren Uhr gefährdet. Schlafstörungen sind übrigens immer das erste Anzeichen für eine mögliche Elektrosmogbelastung!
Wer länger als 25 Minuten täglich mit dem Handy telefoniert, hat eine starke Reduktion der Melatoninausschüttung (Colorado State University)
5. DECT – Schnurlostelefone
Die Basisstation ist ein Dauersender, der 24 Stunden am Tag sendet, egal ob man telefoniert oder nicht. Inzwischen gibt es Modelle, die nur senden, wenn telefoniert wird.
Meine Empfehlung lautet:
Nur letztere verwenden oder am besten kabelgebundene Geräte benutzen!
DECT-Telefone haben in 50 cm Abstand Leistungsdichten von 10 – 150 µW/m² (Vorsorgewert Schlafbereich 0,1 µW/m² !)
Sie gehören nicht ins Schlafzimmer!
Besonders Säuglinge zeigten selbst bei einem Abstand von 3 – 5 m schwerste Schlafstörungen.
6. Einige weitere biologische Effekte
a) Elektromagnetische Felder können die fehlerfreie Zellteilung beeinträchtigen (Entartung) und die Zellkommunikation (Biophotonen) gefährden.
b) Verstärkende Wirkung bei Schwermetallbelastungen durch Elektrosmog.
c) Gepulste Felder beeinträchtigen mentale Prozesse.
d) Erhöhtes Tumorrisiko, insbesondere Augen und Gehirn. Das Problem zeigt sich erst nach 10 – 15 Jahren. Kinder sind besonders gefährdet, da ihre Organe noch nicht fertig ausgebildet sind.


GRENZ- UND VORSORGEWERTE
Gibt es bei elektromagnetischen Feldern eine Sicherheit durch Grenzwerte? Die Antwort lautet: Nein!
Nach wie vor wird der Mensch als Bestandteil eines thermodynamischen Systems gesehen – die biologisch besonders relevanten athermischen Wirkungen werden ignoriert, teilweise geleugnet.
Grenz- und Vorsorgewerte elektromagnetischer Felder (alle in µW/m²):
9.500.000 E-Netz Deutschland 1,8 GHz
4.700.000 D-Netz Deutschland 0,9GHz
100.000 Italien, China, Russland
20.000 ehemalige Sowjetunion
10.000 Empfehlung Ecolog-Institut Hannover
5.000 Öffnung Blut-Hirnschranke bei Ratten
1.000 alter Salzburger Vorsorgewert für Summe aller Strahlung (im EEG nachweisbare Hirnstromveränderungen!)
1 Salzburger Vorsorgewert 2003
0,1 Vorsorgewert für den Schlafbereich
0,005 Handyfunktion noch gewährleistet
0,000.001 natürliche Hintergrundstrahlung
Die natürliche, kosmische Hintergrundstrahlung ist für unseren Körper und für unsere Gesundheit existenziell wichtig. Sie benötigt für die Information gerade mal 1/100.000 µW/m², d.h. wir überlagern mit dem obersten Grenzwert (9.500.000 µW/m²) diese Strahlung um das 9.5 billionenfache.
Dementsprechend liegt der gesetzliche Grenzwert des E-Netzes das 95 millionenfache über dem elektrobiologischen Vorsorgewert und das 1,9 milliardenfache über dem Wert, den das Handy für seine Funktion benötigt. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes unvorstellbar.

MOBILFUNKSENDER-STANDORTE
Die wichtigsten finden Sie auf der Internetseite www.bundesnetzagentur.de, und dort gezielt unter http://emf2.bundesnetzagentur.de/karte.html.Hier können Sie über Ort, PLZ, Straßennamen direkt auf die zoombare Karte zugreifen und die Standorte für Ihre Umgebung finden. Weitere Karten gibt es zum E-Plus und O²-Netz, für die Schweiz, Österreich und Frankreich.
SCHUTZ UND ABHILFE
1. Abschalten der Quelle
- Keine DECT-Telefone benutzen, WLAN und andere Quellen immer ausschalten, wenn nicht benötigt, insbesondere nachts.
- mit Handy nie direkt am Ohr / Kopf telefonieren. Freisprechen aktivieren oder Kopfhörer benutzen; zur Not > 3 cm Abstand zum Ohr!
2. Abschirmung des elektromagnetischen Feldes
Elektromagnetische Strahlung kann abgeschirmt werden. Es werden die gleichen Materialien verwendet wie zur
Abschirmung des elektrischen Wechselfeldes, nur dass hier keine Erdung benötigt wird:
- metallhaltige Farben
- metallhaltige Vliese, Metallnetze
- bedampfte Folien
3. Strahlungseintritt beachten
Achten Sie auf Türen und Fenster und verwenden Sie Abschirmvorhänge oder geeignete Folien und vermeiden Sie Schlitze. Wenn möglich, sollten Sie im Schlafzimmer keine Spiegel verwenden – sie reflektieren das Feld!
11. Segen oder Fluch – die 5G-Technologie
Ein kurzer Exkurs zur neuen 5G-Technologie
„5G“ steht für 5. Generation des Mobilfunks. 2G wurde 1992 als GMS-Standard eingeführt, 3G im Jahr 2000 als UMTS-Standard und bis heute ist 4G der oberste Standard. Mit dem 5G-Funk wird die Strahlung noch intensiver und kurzwelliger, also „härter“, und ähnelt in Wellenform und Wirkung einer Strahlenwaffe.
Ärzte, Biologen und Wissenschaftler vieler Fakultäten fordern wissenschaftliche Tests auf Unbedenklichkeit vor der Einführung.
Die Datenraten, die übertragen werden, sind bei 5G 100 mal höher als noch bei 4G. Die 5. Generation soll insbesondere die Digitalisierung beschleunigen und ein grenzenloses IoT (Internet of Things) ermöglichen.
Technik
- Die kürzeren Frequenzen funktionieren physikalisch nur über kürzere Distanzen
- Das Funkzellennetz muss deutlich engmaschiger aufgebaut werden
- Die Strahlenbelastung für Mensch und Natur wird deutlich ansteigen
Geschätztes globales Investitionsvolumen: 700 Milliarden US$

2 Hauptprobleme:
1. langfristig besteht ein Krebsrisiko
2. kurzfristig schmerzhafte Wirkungen bei Elektrosensiblen
Z. Zt. ist Mobilfunk (4G-Technologie) von der Weltgesundheitsorganisation WHO als „möglicherweise krebserregend für den Menschen“ eingestuft (was schon bemerkenswert ist!). Aus Fachkreisen wird gefordert, ihn als „(wahrscheinlich) krebserregend“ einzustufen – wogegen sich die Industrie vehement stemmt.
Sender werden demnächst an jeder Ecke im Stadtraum sein und zusätzlich sollen tausende Satelliten im Orbit positioniert werden, um die ganze IoT-Technik zu ermöglichen.
Schon im Herbst 2017 zeichneten über 200 Wissenschaftler und Ärzte aus 36 Ländern einen 5G-Appell und forderten nicht nur ein Moratorium, sondern warnten davor, „Millionen von Menschen einem Experiment mit unklaren Auswirkungen auf die Gesundheit auszusetzen“.
Der internationale 5G-Appell mit Unterzeichnern aus allen Erdteilen wurde bei UNO, WHO und EU vorgelegt mit der Forderung, 5G auf der Erde und im Orbit zu stoppen, weil mit diesem Rollout ein planetarischer Notstand drohe.
Ein wesentliches Problem für die menschliche Haut besteht darin, dass unsere Haut die Millimeterwellen von 5G fast vollständig absorbiert.
Mögliche gesundheitliche Folgen:
- erhöhtes Krebsrisiko
- Zellstress
- Anstieg schädlicher freier Radikale
- beschädigte Gene
- strukturelle und funktionelle Änderungen im Fortpflanzungssyste
- Lern- und Gedächtnisschwierigkeiten
- neurologische Störungen
- negative Einflüsse auf das Wohlbefinden
- schädliche Auswirkungen auf Pflanzen und Tiere

Schon heute verdoppelt sich das durch Mobilfunk übertragene Datenvolumen alle 12 Monate!
Studien haben ergeben, dass Mobilfunkstrahlen das Mikrobiom, also die im Darm lebenden Bakterien, verändert und nutzbringende Mikroben dadurch pathogen werden (Krankheit verursachend).
Neben der Frage, ob Handys Gehirntumore auslösen, geht es in erster Linie um die systemischen Schäden in den Zellen und an den Mitochondrien, den Zellkraftwerken. Solche Schäden können nämlich unübersehbar viele Krankheiten auslösen, die in ein Siechtum von Teilen der Menschheit führen können. Hinzu kommt, dass sich die Schäden meist erst nach Jahrzehnten zeigen! Der Höhepunkt in der Gehirntumorrate in der japanischen Bevölkerung nach Abwurf der Atombombe über Hiroshima stellte sich erst 40 Jahre danach ein. Alle Versicherungsunternehmen lehnen die Versicherung von Schäden der Kunden durch Mobilfunkkonzerne ab! Wer schützt den Bürger?
„Der Mobilfunk ist langfristig ebenso gefährlich wie radioaktive Strahlung.“
Der deutsche Weltraum-Mediziner Prof. Karl Hecht von der Berliner Charité sagte bereits nach Forschungen im Jahr 2015:
„Der Mobilfunk ist langfristig ebenso gefährlich wie radioaktive Strahlung.“ Und weiter: „Die bisher verwendeten […] Grenzwertfestlegungen sind völlig ungeeignet. Geschützt werden mit ihrer Hilfe wirtschaftliche und politische Interessen, nicht die Gesundheit von Bevölkerung und Umwelt.“

Zu den unzähligen erforderlichen Masten, deren Aufstellung in vielen Städten bereits begonnen hat und gegen die auch schon viele Klagen erhoben wurden wegen zahlreicher Krankheitssymptome, kommen ja noch tausende Satelliten und die oft starke Strahlung der Endgeräte hinzu, wie von Handys und den ganzen IoT-Geräten der neuen Generation. Wir werden also bald in einem globalen „Mikrowellen-Ofen“ leben.
Neben dem Internet der Dinge preisen uns Industrie und Politiker vor allem die „digitale Bildung“ an.
Schulen werden so zu den gefährlichsten Arbeitsplätzen:
20 – 40 Funksender in den Tablets und Laptops der Schüler plus WLAN-Router in jedem Klassenzimmer, dazu zahlreiche Mobilfunkantennen. Dabei sind Kinder besonders gefährdet, da ihre Gehirne erst spät die biologische Entwicklung abschließen.
Frankreich hat deshalb ab 2018 in Unter- und Oberstufe die Nutzung von mobiler Kommunikation verboten. Indien hat ein Gesetz erlassen, das den Abbau von Handymasten im Umkreis bis 300 Meter um Schulen vorschreibt.

